Die amerikanische National Aeronautics and Space Administration (NASA) ist als US-Behörde, die sich auch um Flugwissenschaften kümmert, in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts von der US-Regierung mit der Aufarbeitung von zahlreichen Flugunfällen beauftragt worden. Hauptfragestellung war, ob es systemische Probleme gibt und damit mögliche Maßnahmen. Das Ergebnis war eindeutig. Soziale Kompetenzen sind der Hauptansatzpunkt. Nicht Einführung technischer Hilfsmittel oder mehr Autopiloten, sondern eine Weiterführung des Pilot-Copilot-Systems mit verbessertem Training der „soft skills" (also sozialer Kompetenzen) hat das größte Potential die Zahl der Flugunfälle und damit Verletzten und Toten zu reduzieren.
Das entwickelte Konzept zur Verbesserung der sozialen Kompetenzen einschließlich geringer aber vorhandener Hierarchie wurde als „Crew Resource Management“ von der NASA etabliert und gewann bald international Einfluss. Bis es auch in anderen Bereich wie der Medizin Aufmerksamkeit bekommen sollte vergingen noch Jahrzehnte. Mittlerweile sind die Botschaften aber verstanden worden und es hat Eingang in die Ausbildung erhalten.
Vielfach wird es dabei auf Checklisten und Einzelthesen herunter gebrochen (z. B. „kenne Deine Umgebung“), was ich sehr schade finde. Natürlich sind diese Thesen alle richtig und eigentlich auch jedem klar. Sie verdecken aber den Blick auf das Gesamtzkonzept. Mit ist es wichtig, dass man sich die Botschaft des CRM klar macht und diese versteht. Schlüssel sind dabei das Hierarchieverständnis, die Fehlerkultur und die Teamleistung.
Dr. Rogge beschäftigt sich seit etwa 2006 mit Crew Resource Management und der Adaptation auf dem medizinischen und ehrenamtlichen Bereich. Er hat neben der Etablierung entsprechender Fortbildungen im DLRG Landesverband Westfalen e. V. sowie im ärztlichen und pflegerischen Bereich dazu zahlreiche Vorträge gehalten, u. a. beim Chirurgenkongress 2015, beim DLRG-Kongress 2016 und bei der Jahrestagung des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS) 2017.
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