Jugendliche

… sind keine Kinder!

Jugendliche stehen an der Grenze zwischen Kindheit und Erwachsensein und durchleben eine Phase wilder Veränderungen im Körper und um sie herum. Ihr Anspruch auf Selbstbestimmung ist dabei genauso berechtigt wie ihr Bedürfnis nach Sorge und Unterstützung. Es ist uns sehr wichtig unsere jugendlichen Patientinnen und Patienten genauso wahrzunehmen. Die erforderlichen Freiräume einzuräumen und andererseits ihnen den nötigen Halt zu geben. Entsprechend bewusst haben wir im Wartebereich eine räumliche Trennung zwischen dem Bereich für unsere kindlichen Patienten und den Jugendlichen – mit entsprechendem Literaturangebot und auch einem USB-Netzteil für das Smartphone 😉 – berücksichtigt.

Der jugendliche Bewegungsapparat durchlebt einen ordentlichen Wachstumsschub sowie letztlich den Schluss der Wachstumsfugen, was Verletzungen im Jugendalter speziell macht. Die adäquate Therapie unter Berücksichtigung dieser Besonderheiten erfordert das Verständnis dieser Veränderungen. Darüber hinaus sind es gerade die Jugendlichen, die von Natur aus ihren Körper herausfordern, Leistung erbringen und damit auch Risiken eingehen. Das gehört zur Jugend genauso dazu und muss akzeptiert werden. Der Sportaufbau nach Verletzungen kann den Jugendlichen meist nicht schnell genug gehen und doch muss man genau überlegen, was der Körper an welcher Stelle im Heilungsverlauf schon wieder kann. Ein vollständiges Sportverbot ist aber damit auch NIE die richtige Wahl. Vielmehr bedarf es vom Tag 1 nach einer Verletzung eines gemeinsamen Planes was wann gehen wird.

Aber nicht nur der Bewegungsapparat erlebt Veränderungen, sondern der ganze Körper – sei es äußerlich oder innerlich. Die Entwicklung der Geschlechtsmerkmale und die Ausprägung einer Geschlechtsindentität kann herausfordernd sein. Wir stellen uns gerne den Fragen und unterstützen unsere Patienten bei diesem Weg. Egal ob es Zweifel sind, ob alles so richtig und auch im „Zeitplan“ ist, oder ob es das erste Mal die Selbstuntersuchung der Hoden ist (von 15 bis 35 ist der Hodenkrebs der häufigste und am einfachsten zu erkennende Tumor des jungen Mannes). Selbstverständlich entscheiden die Patienten selber wer dabei im Raum ist. Das kann auch bedeuten, dass die Eltern mal rausgehen müssen … Eine kleine Einschränkung gibt es dabei: Wir wünschen uns bei der Untersuchung von Mädchen die Anwesenheit der Mutter, alternativ einer weiblichen Mitarbeiterin.

Umgang mit Opfern sexualisierter Gewalt ist für uns leider keine Rarität. Heike Stracke und Dr. Phillip Rogge sind darüber hinaus beide auch in der Prävention sexualisierter Gewalt ehrenamtlich tätig. Selbstverständlich stehen wir Jugendlichen auch als Ansprechpartner mit einem geschützten Raum hier zur Verfügung.

Wartebereich für Jugendliche